
Schweinehaltung in Österreich

In Österreich gibt es knapp 23.000 schweinehaltende Betriebe, auf denen rund 2,8 Millionen Schweine gehalten werden. Jährlich werden somit ca. fünf Millionen heimische Schweine vermarktet. Diese Menge entspricht rund zwei Prozent der EU-Gesamt-Schweineerzeugung. (Stand: 2018)

Die österreichischen Schweinebauern erzeugen auf Grund der genetischen und fütterungstechnischen Voraussetzungen hervorragende Fleischqualität. Qualitätsparameter wie pH-Wert, Fleischfarbe, Wasserhaltevermögen und intramuskulärer Fettgehalt werden konsequent optimiert.

Die österreichische Schweinezucht ist eine Kreuzungszucht. Dabei
werden die positiven Eigenschaften von drei Rassen – Edelschwein,
Landrasse und Pietrain – kombiniert. Die Mutterlinien (Edelschwein
bzw. Edelschwein x Landrasse) garantieren hohe Fruchtbarkeit,
Vitalität und hervorragende Fleischqualität. Gekreuzt mit der
Vaterlinie Pietrain ergeben die Mastschweine einerseits für die
Landwirte rentable Mastergebnisse und andererseits die von den
Verarbeitern und Konsumenten gewünschte Fleischqualität.

Österreich ist weltweit bekannt für den hohen Gesundheitsstatus
seiner Nutztierbestände. So werden im Rahmen der sogenannten
Tiergesundheitsdienste die gesundheitlichen und hygienischen
Bedingungen weiterentwickelt. Regelmäßige Kontrollen garantieren
dem Konsumenten eine gesicherte Qualität.

Knapp 95 Prozent der österreichischen Schweine werden in den
Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark
gehalten. Dort begünstigen die Klimaverhältnisse den Maisanbau,
der die Futtergrundlage darstellt. Aber auch Traditionsfuttermittel
wie Gerste und Roggen gewinnen wieder an Bedeutung. Neben
Soja wird immer mehr auf heimische Alternativen wie Futtererbse,
Raps und Ackerbohnen umgestellt. Für Österreichs Landwirte ist
der Einsatz von chemischen und antibiotischen Leistungsförderern
tabu.

Für die Produktionsstufen der Ferkelerzeuger und Mäster gibt
es bundesweit organisierte Erzeugerorganisationen. Um beste
Qualität auf den Markt zu bringen, sind bereits knapp die Hälfte
der Schweinebauern Mitglieder von Erzeugergemeinschaften und
nehmen an Qualitäts- und Regionalmarkenprogrammen teil.

Die Schweinehaltung ist zum Großteil durch kleinbäuerliche Betriebsstrukturen gekennzeichnet. Über 64 Prozent der schweinehaltenden Betriebe werden im Haupterwerb geführt. Die durchschnittliche Tierzahl pro Mastbetrieb beträgt 123 Schweine. (Stand 2018) Aufgrund von gesetzlichen Regelungen ist in Österreich gewährleistet, dass pro Schwein eines Zucht- oder Mastbetriebes auch die entsprechende gesetzlich festgelegte Ackerfläche zur Verfügung steht. Dadurch ist eine umweltschonende, kreislauforientierte Wirtschaftsweise gewährleistet.